INDIEN. Fortsetzung

Es ist wieder Sonntag (der dritte) und es dauerregnet wieder! Inzwischen gab es  aber auch  trockene Augenblicke und wir konnten einiges erledigen. Monika und Barbara sind mittlerweile abgereist, ich  habe ein schöneres Zimmer, das von Francis‘ Tochter Filoma, die mit 17 meist mit im Bett der Eltern schläft. Das ist ähnlich wie in Nepal,  alles sehr konservativ. Selbst im Bus herrscht Geschlechtertrennung! Die Eltern suchen meist noch immer die Männer für ihre Töchter aus. Filo geht nie aus, lernt ständig für die Schule und ist ein braves, sehr nettes und hübsches Mädchen. In ihrem Zimmer geht es mir gut, es ist trockener und hat ein Bad. 

Bevor meine Kolleginnen abgereist sind, haben wir uns noch die  restlichen Projekte angesehen, einen Kindergarten und eines, das eher dem SOS Kinderdorf Prinzip entspricht.  Glexon, ehemaliger Priester betreut zusammen mit seiner Frau  Kinder in  seinem Haus, allerdings bekommt er sehr viele Auflagen von der Regierung, die das Projekt auf Dauer unmöglich machen, zuerst mussten die Buben ausziehen (große Angst in Indien vor Missbrauch, die merkwürdige Blüten treibt)  jetzt müssen extra Räume vorgewiesen werden (sick  room, Computer Raum) und eine entsprechende Menge an Personal. Damit wird das Projekt zu teuer und es steht in keinem Verhältnis mehr zu den anderen.

Wir haben dann noch weitere Schlafmatten und Nahrungsmittel verteilt, damit die Dorfbewohner versorgt sind. Wegen der starken Regenfälle können sie nicht auf den Feldern arbeiten und selbst das kleine Einkommen fehlt. Ein weiteres Dorf

KOLLAMEDO

besuchen  wir auch. Man  sollte meinen, sie gleichen sich alle, dem ist aber nicht so. Jedes hat seine Besonderheiten. Hier hat vor allem Barbara (deutsch, aber in Frankreich wohnend) viel mit den Frauen gearbeitet, Handarbeiten usw. Kollamedu war wohl eines der ersten Irula Dörfer, kdie Gunther SPITZING  gegründet hat

GÜNTHER. SPITZING

Deutscher Schriftsteller, der wohl als einer der ersten auf das Irularvolk aufmerksam  gemacht hat. Er hat ein Buch mit dem Titel „Die Irular-unbekannte Ureinwohne Südindiens – unter heiteren und liebenswerten Menschen“(2003) verfasst. Unter:  zunkunft-Irular.de kann man mehr über die Anfänge der Projekte erfahren. Günther Spiing hat sich an Francis, bzw. „we care India“ gewandt, um Verbündete vor Ort zu haben und so entstand auch der. Kontakt zu NANDRI, das ja schon in der Little Flowerschool  seit vielen Jahren sozial tätig war. Jetzt wurden die Irularhilfe wieder aufgenommen mit den beschriebenen Projekten und stabile Hilfe über Patenschaften aus Deutschland, aber vor allem werden die Aktivitäten vor Ort überwacht! Es gibt auch einen Film auf ARTE über die Irular, sicher in der  Mediathek zu finden.

Patenschaften  kann man übernehmen für min. 25 Euro im Monat oder  aber  projektbezogen spenden. Damit wird ein Dorf unterstützt und das entsprechende Kind schulisch und in der Ausbildung finanziell begleitet. Manchmal kommt es vor, dass eine Familie wegzieht, dann wird dem Paten ein anderes Kind  angeboten, es sind noch so viele ohne Unterstützung!

Man wird sich bei uns zuhause nicht vorstellen können, wie wichtig ein kleines aus Stein gebautes Haus sein kann, wenn sonst überall nur Hütten sind. Ein Haus, in dem man zusammenkommen kann, Unterricht bekommt, spielen kann und vor allem, eine warme Mahlzeit bekommt! iM letzten Projektdorf Pulikundram ist das Haus gerade im Bau, dann wird dort ein Kindergarten sein und die Frauen können einer anderen Arbeit nachgehen.

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